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"Auf den Spuren einer Legende"
Der Elbbaron lebte einst an der Elbe und ihm gehörten zahllose Brauereien, Hopfen- und Gerstenfelder, Quellen und Talsperren entlang der Elbe von Dresden bis Hamburg. Beliebt und geachtet von Arm und Reich durfte der Elbbaron bei keinem Fest fehlen. Wo er auftauchte, drängten sich die Menschen um ihn, um mit ihm zu lachen und seinen Geschichten zu lauschen.
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"In bester Gesellschaft"
Wenn er nicht mit Leibniz bei einem süffigen Bier über Gott und die Welt philosophierte, Albrecht Dürer als Muse für seine Kunst diente, mit Joseph von Eichendorff die Mondnacht genoss oder dem Schokoladenmädchen den Abend versüßte, paddelte er auf seinem Bierfass die Elbe auf- und abwärts, um sich an seinen Ländereien zu erquicken.
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"Bis hierher und keinen Schritt weiter"
Eines schönen Sommertages, als er auf seinem Fass elbabwärts trieb – mit einem Humpen voller Bier aus einer seiner Brauereien – erblickte er am Elbufer einen Menschenauflauf. Neugierig steuerte er sein Bierfass zu der Menge. Da hockte die zukünftige Fürstin höchstpersönlich am Elbufer und kein Betteln und Flehen half, sie zur Weiterreise zu bewegen. Wie der Elbbaron erfuhr, war sie auf dem Weg zu ihrer Vermählung mit dem Fürsten, als ihr plötzlich eine Laus über die Leber lief. Nun weigerte sie sich einen Schritt weiter zu gehen und die Hochzeit drohte ins Wasser zu fallen.
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"Einfach mal ein Fass aufmachen …"
Zum Glück hat der Elbbaron immer sein aufmunterndes Bier dabei. Mit einer Verneigung goss er der verstimmten Dame einen großen Schluck seines Biers in ihren goldenen Becher. Sogleich besserte sich die Stimmung der Fürstin. „So schmeckt Freude“, verkündete sie berauscht und die Umstehenden brachen in tosenden Applaus aus.
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"Ewige Treue"
Den Rest der Reise – so berichten es ihre Begleiter – war die Fürstin frisch vergnügt und so voller Elan, dass man den fürstlichen Hof zwei Sonnenläufe vor Plan erreichte.
Als der Fürst von der Wunderwirkung des Hopfensaftes erfuhr, ernannte er das Bier des Elbbarons zu seinem fürstlichen Lieblingsgetränk. So geschah es, dass er am Tag der Vermählung nicht nur seiner geliebten Gemahlin, sondern auch dem Elbbaron ewige Treue schwor.
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"Ein erbitterter Bierstreit"
Die köstlichen Biere aus den Brauereien des Elbbarons verzückten das ganze Reich. Auch im Bierland Bayern schwärmte man in allerhöchsten Tönen von der ausgezeichneten Qualität des Gebräus.
Doch der Erfolg weckte die Missgunst eines einflussreichen bayerischen Brauherren. Er neidete dem Bierbaron seinen Erfolg und setzte alles daran, seinem erklärten Rivalen zu schaden. Ein erbitterter Bierstreit entbrannte, bei dem der Elbbaron der bierernsten bayrischen Kleinkarriertheit unterlag. Künftig war es dem Elbbaron auf Strafe verboten, das Bier seiner Dresdner Brauerei unter deren Namen jemals wieder auszuschenken.
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"Die höchste Auszeichnung"
Aber der Triumph währte nicht lange. Denn der Elbbaron ließ sich von solchen Spielchen nicht in die Knie zwingen. Stattdessen verlieh er allen Bieren seiner Brauereien die höchste Auszeichnung und gestattete ihnen von da an, seinen Namen zu tragen.
Und so beglückt der Elbbaron noch heute zahllose Bierliebhaber.